Patenbesuch Domenikanische Republik

Patenbesuch in der Dominikanischen Republik: Projektgebiet San Juan
Susanne und Dieter besuchten im März 2004 ihr Patenkind Yesenia 

Yesenia ist 10 Jahre alt, wohnt in Pedro Corto und lebt bei ihrer Oma, die sie betreut . Ihre Eltern wohnen und arbeiten in Santo Domingo. Sie hat noch 2 jüngere Geschwister Ariel und Tania. Yesenia und ihre Familie, gemeinsam mit Freunden und Nachbarn, leisten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen und zur Entwicklung der Partnerschaft der Gemeinde mit Plan. 

  • Hauptstadt: Santo Domingo
  • Landessprache: Spanisch
  • Landesfläche: 48.510 qkm
  • ca. 8,4 Millionen Einwohner
  • über 50 % sind unter 15 Jahre
  • Lebenserwartung: 67 Jahre
  • Kindersterblichkeit: 47/1.000 Geburten
  • Bruttosozialprodukt pro Kopf: 2.230 US $

In den von Plan betreuten ländlichen Gebieten haben 75 % kein sauberes Trinkwasser, 72 % keine Latrine und 30 % keinen angemessenen Wohnraum. Die Hälfte der Kinder besucht nur die Grundschule, 17 % gehen vorzeitig ab um im Haus oder auf dem Feld mitzuarbeiten.

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Mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren wir ca. 7Std. von unserem Urlaubsort Bayahibe nach San Juan. Wir kommen auch über das Plangebiet von Azua, und immer wieder freue ich mich, wenn ich vom Bus aus Gebäude mit Plan Logo sehe.

Im Plan Büro San Juan besprechen wir den nächsten Tag. Nach einer unvergesslichen, schlaflosen Nacht (Klimaanlage defekt und aufgrund eines Ehrentages Live Musik die ganze Nacht bis morgens um 7 Uhr!) genießen wir unser „Frühstück“. Gegen 9:15 Uhr werden wir von unserer Dolmetscherin Freza und dem Fahrer Evangelista abgeholt .

 

Großeinkauf im Supermarkt in San Juan. Das Angebot ist überwältigend, wir finden fast alle namhaften Produkte.
Kiloweise kaufen wir Lebensmittel, Getränke, Waschmittel sowie Großpackungen an Schulbedarf ein.
Eduardo, der Plan Betreuer der Familie trifft uns hier.

 

 

 

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Nach ca. 20 Minuten Fahrt ist es soweit: Wir sind in Pedro Corto und meinen Herzschlag kann wahrscheinlich jeder hören. Wir stoppen direkt an der asphaltierten Straße. Ich sehe eine typische ärmliche Hütte aus Stein mit einem Wellblechdach . Hier wohnt Yesenia. Eduardo und Evangelista bringen unseren Großeinkauf ins Haus und ich hole meine Geschenke für alle Familienmitglieder aus dem Jeep.
Da wir pro Person jeweils 46kg Freigepäck hatten, gab es für alle anderen Besucher Mitbringsel wie Taschen, Rucksäcke, T-Shirts,Seifen, Shampoo, Duschgel, Baseballkappen, Frisbeescheiben, Malstifte mit Ausmalbögen, Mini ParfumFläschen, Bodylotion, Knete, Memoryspiele etc..

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Yesenia kommt mir entgegen und schmiegt sich sofort an mich .Sie hat sich besonders schick angezogen und trägt einen niedlichen Plan Hut.
Ich umarme Oma Adelina und wir haben das Gefühl, als kennen wir uns schon lange

Es ist sofort ein Gefühl der Vertrautheit zwischen uns, Yesenia weicht mir nicht mehr von der Seite.

 

 

 

 

 

 

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Besuch

Das Wohnhaus besteht aus einem Vorraum und einem Schlafraum.

Den Schlafraum mit 2 Betten teilen sich  4 (5?) Personen. Über den Betten  hängt die Kleidung der Familie auf Holzstangen .

Yesenia zeigt mir im Schlafraum der Familie ein Foto ihrer Eltern und die Post, die sie von mir bekommen hat. Ihre Eltern wohnen in Santo Domingo, halten aber Kontakt zu ihren drei Kindern und der Oma.

 

Der kleine Raum füllt sich mit immer mehr Verwandten und Freunden der Familie. „Tapeziert“ sind die Wände mit Tüchern.

„….Unsere Kinder, meine Mama , mein deutsches Patenkind , unser Patenkind aus Guinea und aus Guatemala, Chorbilder , Weihnachtsbilder…“ etc.
Gespannt und interessiert betrachten alle meine mitgebrachten Fotos .

 

Eduardo bot sich an, für uns zu filmen. Besser hätte es kein Kameramann machen können.

 

Yesenia pumpt mit Dieter den Fußball für ihren Bruder, der in der Schule ist, auf.

Einwegkamera , dank Daniela,
mit einer wunderbaren Anleitung.

 

 

 

 

 

 

 

Auch ohne Sprachkenntnisse haben wir uns sehr gut verstanden.

Oma, Yesenia, Tante und Nichte

Jesenias Onkel´s betrachten interessiert durch die Hintertür das Geschehen.

 

 

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Das große Luftballonaufblasen,
auch der Kontaktmann der Gemeinde zu Plan ist beim Luftballonaufblasen dabei

Umarmungen, Küsse und hoffentlich ein Wiedersehen!!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Schluss ein Gruppenfoto auf dem aber nun doch nicht alle Anwesenden zu sehen sind.

 

 

 

 

 

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Projekte

Vor ca. einem Jahr wurde von Plan eine Pre – School in Pedro Corto errichtet und voll ausgestattet. In einem Nebengebäude erhalten die Kinder mittags Essen.
Direkt daneben noch das alte „Schulgebäude“

 

in der neu erbauten Vor-Schule besuchen wir gemeinsam mit Yesenia ihre Geschwister die dort gerade Unterricht haben
rechts neben ihr ihre Schwester Tania

Yesenia zeigt uns ihren Bruder Ariel (Mitte)

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Wir unterhalten uns mit dem Lehrer. 2 Plan-Kinder

 

Eingang vor Yesenias Primary -School, sie besucht nachmittags den Unterricht und muss fast 45 Minuten bis dahin laufen

 

 

 

 

 

 

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In dieser Schule wurden von Plan zwei Klassenräume angebaut und neu eingerichtet, sowie sämtliche Materialien die ein vernünftiges Lernen zulassen, angeschafft.
Stolz zeigt uns die Direktorin der Schule einen von Plan angeschafften Schreibtisch.

 

Schulraum mit Plan-Postern 

Wir verteilen Kugelschreiber. Wie hier, sind sie auf der ganzen Insel heiß begehrt.

 

Eduardo hält alles im Film fest- hier auf dem Schulhof.

 

 

 

Auf dem Schulhof überreichen wir Yesenia´s Lehrer Kugelschreiber. Er wird sie am Nachmittag, zusammen mit Yesenia, an ihre 38 Klassenkameraden verteilen. 

 

 

 

 

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Eine Erste Hilfe Station in der Gemeinde Pedro Corto
Die Station sieht auf den ersten Blick sehr gut aus, doch was nützt eine Ärztin ohne Medikamente
?

Die Ärztin freut sich sehr über die mitgebrachten Medikamente wie Antibiotika, Wundsalben, Schmerz- u. Fiebermittel, Durchfall – u. Erkältungsmittel, Mückenlotion, Vitamine etc..
Danke für die Spende an die Lilien-Apotheke Lilienthal und an die Ärzte aus Lilienthal und Worpswede.

 

 

 

Während wir die Medikamente durchschauen, demonstriert Yesenia stolz ihre guten Lesekenntnisse. Dieter erfährt dadurch viel über Gesundheitsprävention.

 

 

 

 

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Abschiednehmen fiel uns schwer!

…die Zeit verfliegt nur so und schon heißt es Abschiednehmen und Tränen fließen.

Unser Bus nach Santo Domingo fährt leider schon um 13.45 Uhr!

Wir bedanken uns bei Oma und Yesenia bei allen anderen Familienmitgliedern für die herzliche Aufnahme und die unvergesslichen Stunden und versprechen uns zu schreiben.

 

 

Zum Schluss laden wir die netten Plan- Mitarbeiter zu einem Essen ein .

Wir tauschen unsere Email Adressen aus und bedanken uns recht herzlich für die Betreuung bei Freza, selbst Mutter von 3! Kindern, bei Eduardo, Papa von 3 Kindern, das jüngste Kind war gerade vor einer Woche geboren und bei unserem Fahrer Evangelista, der 2 Kinder hat.

Freza berichtet uns noch, dass das Parasiten Problem sehr groß ist. Nicht alle Familien haben bereits eine Latrine. Aus dem Jahresbericht von Yesenia weiß ich, dass diese Familie eine eigene Latrine hat, gesehen hab ich sie nicht. Überhaupt, im Nachhinein fallen mir noch so viele Fragen ein, die ich gar nicht gestellt habe. Der Kontakt zu den, trotz der großen Armut, sehr herzlichen und freundlichen Menschen, stand einfach im Vordergrund.
Es ist ein sehr schönes Gefühl, ein kleines Mädchen aus einer ganz anderen Welt, als Patenkind zu unterstützen. Ich freue mich, dass Yesenia, ihre Geschwister und viele andere benachteiligte Kinder durch Plan die Möglichkeit haben, eine Schule zu besuchen. Wenn ich meinen nächsten Brief an Yesenia schreibe, weiß ich, wo er ankommt. Ich  kann mir vorstellen, wie alle in dem kleinen Raum meine Zeilen lesen. Mit eigenen Augen hab ich gesehen, was mit meinem monatlichen Beitrag geschieht.
Wer immer die Möglichkeit hat, sein Patenkind zu besuchen, sollte dieses tun. Es ist ein unvergessliches Erlebnis und läßt uns die Probleme anderer Menschen besser verstehen.